Schon an seinem Namen sollte ihn alle Welt erkennen: Marvin Hagler, der Mann mit der Glatze, der sich Marvelous (großartig, wunderbar, fantastisch) als Namenszusatz gerichtlich beglaubigen ließ. Nun trauert der Boxsport um die Legende.
Der frühere Boxweltmeister ist tot. Der US-Amerikaner, der noch heute als einer der weltbesten Mittelgewichtler gilt, ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Das hat seine Ehefrau Kay bestätigt. «Ich muss leider eine sehr traurige Mitteilung machen, schrieb sie am Samstag (Ortszeit) bei Facebook. «Heute ist leider mein geliebter Ehemann Marvelous Marvin unerwartet in seinem Haus hier in New Hampshire gestorben. Unsere Familie bittet darum, dass Sie unsere Privatsphäre in dieser schweren Zeit respektieren.»
Hagler war zwischen 1980 und 1987 Weltmeister. Mehrere Jahre hielt er die Titel der Verbände WBA, WBC und IBF im Mittelgewicht. Legendär wurde der Kampf gegen seinen Landsmann Thomas «Hitman» Hearns, den Hagler durch technischen K.o. in der dritten Runde gewann. Auch das Duell mit «Sugar» Ray Leonard ging in die Geschichtsbücher ein. «Er war sicherlich einer der größten Mittelgewichtler aller Zeiten, aber auch einer der großartigsten Menschen, die ich je um mich herum hatte und gefördert habe», sagte US-Promoter Bob Arum.
Der vier Jahre jüngere Leonard, bis dahin Weltergewichts-Champion, entthronte Hagler 1987 äußerst umstritten nach Punkten und beendete dessen große Karriere. «Wenn sie mir die Glatze aufschneiden, werden sie einen großen Boxhandschuh finden», hatte der stille Hagler einst seine Liebe zum Boxsport erklärt. «Das ist alles, was ich bin.»
Den Rechtsausleger zeichnete eine gewaltige Schlagkraft aus. Er bestritt 67 Profikämpfe, gewann davon 62, 52 durch Knockout. Noch heute schwärmen Zeitzeugen vom Kampf gegen Hearns, der martialisch «Der Krieg» getauft worden war. Vor allem der wilde Schlagabtausch in der ersten Runde faszinierte die Fans. Dem Stakkato an Schlägen und Treffern hielt WBC-Weltmeister Hearns keine drei Runden stand. «Wahrscheinlich der größte Kampf aller Zeiten», meinte Arum.
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