Nadine Apetz hat sich als erste deutsche Boxerin für Olympische Spiele qualifiziert.
Die Kölnerin gewann bei der Europa-Qualifikation in Paris ihren Viertelfinalkampf im Weltergewicht (bis 69 kg) gegen die Polin Karolina Koszewska mit 4:1 Punktrichterstimmen. Damit steht sie im Halbfinale und hat ihr Tokio-Ticket sicher. Frauenboxen ist seit 2012 olympisch. Bislang war keine deutsche Boxerin dabei.
Die zweimalige WM-Dritte dominierte ihre Gegnerin und setzte die klareren Treffer. Im Gefühl des sicheren Sieges schaltete sie in der dritten Runde einen Gang zurück.
Seine Olympia-Chance gewahrt hat der Hamburger Ammar Riad Abduljabbar. Der 25 Jahre alte Schwergewichtsboxer (bis 91 kg) besiegte den Israeli Konstiantyn Pinchuk knapp mit 3:2. Ein weiterer Sieg würde dem gebürtigen Iraker das Ticket nach Tokio bringen.
Mit dem Kampf waren die Betreuer Abduljabbars aber nicht zufrieden. Wegen zu tiefer Kopfhaltung war ihm ein Punkt abgezogen worden, was am Ende ein Unentschieden bedeutete. Danach mussten sich drei Kampfrichter für einen Boxer entscheiden und stimmten allesamt für den Deutschen.
Pech hatte Superschwergewichtler Nelvie Tiafack. Der in Kamerun geborene Kölner verlor sein Duell gegen den Ukrainer Zotne Rogawa unerwartet mit 0:5. Die klare Niederlage des EM-Dritten von 2019 überrascht. Die deutsche Ecke sah das Duell jedoch ausgeglichen. Da der 22-Jährige an Nummer eins gesetzt war und in der ersten Runde ein Freilos hatte, erhält er keine Punkte und verpasst damit die Olympia-Fahrkarte. Der deutsche Verband will für ihn eine Wildcard für Tokio beantragen.
Zuvor waren bereits Profi-Weltmeisterin Christina Hammer aus Dortmund und die Schweriner Ex-Weltmeisterin Ornella Wahner gescheitert. Beide hatten am Freitag ihren jeweils ersten Kampf verloren.
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