Der in Köln lebende Profiboxer Manuel Charr hat seinen WM-Titel im Schwergewicht kampflos verloren, kann ihn sich aber zurückholen.
Weil der WBA-Champion den Titel nicht wie vom Weltverband gefordert am vergangenen Wochenende in den USA verteidigt hatte, wurde er ihm entzogen. Stattdessen standen sich die US-Amerikaner Trevor Bryan und Bermane Stiverne um den nunmehr vakanten Titel gegenüber. Bryan sicherte sich den WM-Gürtel durch technischen K.o. in der elften Runde.
Damit ist der seit mehr als dreijährige Stillstand im Kampf um die reguläre WBA-Weltmeisterschaft beendet. Der im Libanon geborene Syrer Charr hatte den WM-Gürtel im November 2017 gewonnen und seither nicht verteidigt. Eigentlich sollte er 2018 wegen eines positiven Dopingtests gesperrt werden. Dazu kam es aber nicht, weil das Testlabor bei der Öffnung der B-Probe einen Verfahrensfehler begangen hatte. Kämpfe kamen danach nicht zustande. Der Weltverband, der dem Boxer den Titel wegen Inaktivität hätte entziehen müssen, unterließ das jedoch wegen juristischer Konsequenzen und möglicher Strafzahlungen.
Der reguläre Schwergewichtstitel der WBA ist derzeit nur zweitklassig, weil es im Verband den sogenannten Superchampion gibt. Als solcher wird der Brite Anthony Joshua geführt. Dieser hält auch die Titel von IBF und WBO sowie des weniger bedeutsamen Verbandes IBO. WBC-Weltmeister ist Joshuas Landsmann Tyson Fury. Charr ist nunmehr zum Champion in Recess (Weltmeister im Wartestand) erklärt worden. Binnen 120 Tagen sollen laut WBA der neue Champion Bryan und Ex-Weltmeister Charr gegeneinander antreten.
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